Die Holzbautradition in Deutschland reicht weit in die Historie zurück. Viele Jahrhunderte wurden große Teile oder die gesamten Häuser aus Holz gebaut. Steinhäuser waren den reicheren Personen vorbehalten. Holz war das Baumaterial der breiten Bevölkerung. Daraus entwickelte sich eine breite Kultur von Holzbearbeitungs- und Holzverarbeitungsberufen. Der bekannteste ist hierbei der Zimmerer, der bis heute seine Traditionen pflegt und schätzt. Die Arbeit mit dem Werkstoff war früher sehr viel schwieriger, da man jede Tätigkeit von Hand bewerkstelligen musste. So wurden z. B. die Baumstämme im Wald zu Balken geschlagen oder gesägt und dann, mit Ochsen- oder Pferdekarren, auf die Baustelle gebracht. Um viele der Bauvorgänge wurden Ablaufmechanismen oder Riten gestaltet, um Fehler zu vermeiden und ein einheitliches Arbeiten zu ermöglichen. Dazu gehört während des Anrisses (Anzeichen) des Holzes verschiedene Zeichen zu verwenden, die für Ausarbeitungs- und Arbeitsschritte stehen.