Eisenerz zählt als vierthäufigstes Element in der Erdkruste. Die Weiterverarbeitung zu Rohstahl besteht aus einer Abfolge mehrerer Prozesse:
Eisenerz ⇒ Sauerstoffreduktion ⇒ Roheisen ⇒ Fremdbestandteiloxidation ⇒ Rohstahl
Etwa zweitausend Jahre vor Christus begann das kleinasiatische Volk der Hethiter damit, Eisenerz in simpelsten Rennöfen zu verhütten. In diesem Veredelungsprozess werden dem Eisenerz als Ausgangsmaterial einerseits alle unerwünschten chemischen Bestandteile entzogen und andererseits gewünschte Bestandteile hinzugefügt. Mit den heutigen technischen Möglichkeiten gelingt dies ungleich präziser und widerholgenauer.
Insbesondere im 19. Jahrhundert, auf dem Höhepunkt der Industrialisierung, entstanden dazu verschiedene Verfahren. Sie alle erwiesen sich aber im Verlauf der Zeit aus verschiedenen Gründen als nicht zukunftstauglich – insbesondere, was die Wirtschaftlichkeit anbelangte.
Abgesehen von der Herstellung neuer Rohstähle aus recyceltem Altmaterial in riesigen Starkstromöfen hat sich seit etwa den 1950er Jahren ein einziges Verfahren durchgesetzt: Das Linz-Donawitz-Verfahren (LD). Bis zu diesem Punkt hat die Entwicklung der Rohstahlerzeugung jedoch einen weiten Weg zurückgelegt. Die Anfänge liegen im brasilianischen Urwald, im australischen Outback, in der südafrikanischen Savanne und in einigen anderen Ländern, die über besonders reiche Vorkommen an Eisenerz verfügen.